Ein wenig zur Geschichte des Schachs

Irgendwann, man vermutet zwischen dem dritten und sechsten Jahrhundert nach Christus, entstand das Schachspiel. Als Ursprungsland wird je nach Überlieferung Indien, das damalige Persien oder auch China genannt. Der heute bekannte Name für das Spiel stammt jedoch eindeutig aus dem persischen Raum. Dort wird ein König als “Schah” bezeichnet. Daraus leitet sich auch die Bezeichnung des Schachs als Königliches Spiel ab. Der König ist die wichtigste Figur im Ensemble eines Spielers, das zu Beginn einer Partie 16 Figuren umfasst.

Im 6. Jahrhundert – Chaturanga

Ein dem heutigen Schachspiel ähnliches Spiel ist aus dem 6. Jahrhundert aus der Mongolei bekannt. Es wurde damals von den Mongolen als Chaturanga bezeichnet. Im Unterschied zum heute bekannten Spiel wurde damals nicht nur auf acht-mal-acht Feldern gespielt, sondern teilweise auch auf zehn-mal-zehn Feldern. Ähnliche Spiele verbreiteten sich damals auch in den umliegenden Gegenden, so zum Beispiel in Indien oder auch in anderen Zentralasiatischen Staaten entlang der Seidenstraße. Den europäischen Kontinent erreichte das Schach vermutlich ungefähr im achten Jahrhundert, entlang der Handelswege der Perser und das Oströmische Reich. Von Konstantinopel aus verbreitete sich das Spiel weiter in Richtung Russland.

Mittelalter – Ausbreitung in ganz Europa

Das Spiel verbreitete sich bis zum 13. Jahrhundert nicht nur in Richtung Norden, sondern auch weiter westlich in Europa. Besonders unter den Rittern war das Spiel beliebt und wurde ansonsten auch gerne für belehrende Darstellungen der Gesellschaft herangezogen. Strategien und Taktiken wurden damals noch nicht so verbreitet wie dies heute der Fall ist. Dies änderte sich ungefähr ab dem 15. Jahrhundert, als mit einigen Regeländerungen das Spiel verändert wurde. Die modernen Regeln erforderten neue Taktiken, die mit dem technischen Fortschritt fortan auch viel einfacher kopiert und weiterverbreitet werden konnten.

Schach in der Neuzeit

Das 20. Jahrhundert war in der Welt des Schachs geprägt von einem Klassenkampf zwischen den sowjetischen Spielern, die von einer staatlichen Förderung profitierten und den westlichen Spielern, die für die Förderung ihres Könnens auf sich selbe angewiesen waren. Der Weltschachverband FIDE entstand im Jahr 1924 in Paris, sah sich aber gegen Ende des 20. Jahrhunderts mit einer schwierigen Situation konfrontiert. Einige führende Schachmeister gründeten ihre eigenen Verbände und plötzlich gab es eine unübersichtliche Situation mit gleichzeitig mehreren Weltmeistern. Diese Weltmeistertitel wurden schließlich 2006 wieder vereint, so dass seither wieder nur ein Weltmeistertitel vergeben wird. In der allerjüngsten Vergangenheit haben vor allem die durch das Internet gebotenen Möglichkeiten den interessierten Spielern die Chance geboten, viel mehr Schach als bisher zu spielen.