Profispieler rund um die Welt

Von Freunden werde ich immer mal wieder angemacht im Stil von “du spielst ja wie ein Profi”. Im Vergleich mit ihnen mag das ja stimmen, denn die meisten haben nicht annähernd so viel Zeit am Schachbrett verbracht wie ich. Dazu kommt, dass sie Schach wohl eher isoliert betrachten und so wohl auch anderes Gehirntraining eher vernachlässigen. Doch die Profis, die mit dem Schach ihren Lebensunterhalt verdienen können, gibt es tatsächlich. Wie sie es so weit geschafft haben, ist höchst unterschiedlich. Die ganz großen Preisgelder gewinnen freilich nur sehr wenige Spieler, denn so viele Preisgelder gibt es gewöhnlich gar nicht erst zu gewinnen. Entsprechend geht es nicht nur um Wettbewerbe, sondern auch um andere Wege, mit denen man Schach zu seinem Beruf machen kann.

Können und Wissen weitergeben

Für junge Spieler ist es wichtig, dass sie sich irgendwo die Informationen und das Wissen erarbeiten können, das nötig ist, um gegen ältere und erfahrenere Spieler bestehen zu können. Entsprechend sind sie darauf angewiesen, dass ältere Spieler ihr Wissen teilen. Früher geschah dies vor allem in Form von Büchern und Zeitungsartikeln. Letztere waren wenig geeignet um Geld zu verdienen, da die Zeitungen oft einfach nach Einsendungen von Freiwilligen fragten. Bücher waren da schon eher geeignet, doch dafür war wiederum eine umfassende Sammlung von Erfahrungen und Szenarien notwendig.

Weltweite Vernetzung

Schach war eines der ersten Spiele, das auch auf einem Computer gespielt werden konnte. Entsprechend bildete sich mit dem Aufkommen des Internets auch eine große Gemeinschaft von Schachbegeisterten weltweit. Ich bin mittlerweile mit einigen sehr guten Spielern online befreundet. Die meisten unterhalten ihre eigenen Blogs, wo sie über ihre eigenen Erfahrungen am Schachbrett berichten. Mein Ziel ist es momentan, mich mit ein paar dieser Bekanntschaften nächstes Jahr im Rahmen eines Turniers in Deutschland zu treffen. Schließlich haben wir auch schon einige Unterhaltungen geführt, die weit über das Schach hinausgehen. Doch noch nie hatten wir die Chance, uns auch tatsächlich zu treffen und heraus zu finden, was für Gesichter und Charaktere zu den jeweiligen Schachgrößen dazu gehören.

Mehr als nur Schach

Die Welt ist eindeutig größer als die 64 Felder des Schachbretts. Entsprechend hatte ich schon oft Gelegenheiten, mich mit Leuten über die Welt zu unterhalten, von denen ich nie gedacht hätte, einmal mit ihnen im Kontakt zu stehen. Ob diese nun im fernen Indien, im hohen Norden oder irgendwo an einem Strand sind, ist oft nicht einmal von Belang. Denn am Anfang steht oft eine virtuelle Schachpartie.