Taktik und Strategie beim Schach

Natürlich geht es bei Schach schon zuerst einmal darum, Spass zu haben und möglichst viel auszuprobieren, was den Gegenüber in Schwierigkeiten bringen könnte. Doch wer beim Schach besser werden will, muss ab un zu auch unten durch. Wer gewinnen will, muss also anders ausgedrückt auch zuerst einmal verlieren. Dies ist eher frustrierend, bestätigt jedoch den Grundsatz, dass beim Schach jeder Spieler nur so gut spielt wie es sein Gegenüber zulässt. Die Einteilungen in Kategorien bei den besten Spielern kommen also nicht gerade von ungefähr. Dennoch hat auch der größte Großmeister einmal ganz klein angefangen und bestimmt zu Beginn nicht immer alle Partien beherrscht.

Wie alles anfängt – die Eröffnung

Zu Beginn einer Partie stehen alle Figuren noch in Reih und Glied und kommen fast nicht an einander vorbei. Entsprechend wichtig ist es, seinen Figuren zu Beginn gleich Luft zu verschaffen – allerdings ohne dabei die Figuren einfach so dem Gegner zu überlassen. Ich bevorzuge selber eher konservative Züge zu Beginn. Das sind Züge, die sich weniger am Gegner, sondern viel mehr daran orientieren, was ich später mit meinen Figuren anstellen will. Bietet mir mein Gegner seine Figuren sozusagen als Geschenk an, lasse ich mich davon zunächst nicht ablenken. Stellt er mir seine Figuren allerdings so ins Gehege, dass ich mich nicht mehr bewegen kann, habe ich keine Mühe damit, ihm diese weg zu nehmen. Mehr Platz auf seiner Seite des Bretts bedeutet unter dem Strich auch mehr Platz und weniger Gefahr für mich und meine Figuren. Und natürlich lohnt sich mehr Platz auf dem Brett auch nur dann, wenn ich selber noch Figuren habe, die ich bewegen kann.

Wo die Partie entschieden wird – der weitere Verlauf

Im längeren Verlauf einer Partie trennt sich dann endgültig die Spreu vom Weizen. Wer schon bald zahlreiche Verluste zu beklagen hat, zahlt dafür oft einen teuren Preis. Der König oder die Dame sind auf diese Art und Weise kaum mehr zu schützen und wer die Dame verliert, hat seine vielseitigste Figur nicht mehr auf dem Feld. Ihre vielseitigen Bewegungsmöglichkeiten sind extrem wertvoll, wenn eine Partie dem Ende entgegengeht. Doch eine gewisse Opferbereitschaft kann nicht schaden, denn mit zu vielen Figuren auf dem Brett ist die Wahrscheinlichkeit gegeben, dass man sich mit den eigenen Figuren im Weg steht, wenn man die Partie zügig beenden möchte. Entsprechend kann es sich lohnen, ein paar der langsamen und behäbigen Bauern auf Nebenschauplätzen zu opfern, damit die anderen, mobileren Figuren besser eingesetzt werden können.